Wie wir über Preise denken … (im Original von Thomas Kochniss, unserem Unternehmensgründer)


Hier nun ein paar Informationen über die „Kalkulationen“ im Augenoptikerhandwerk und die - immer häufiger – sozusagen „Werbal“ angebotenen Preise.

Die Kosten für Brillen (oder für Kontaktlinsen) setzen sich in der Regel ungefähr wie folgend zusammen:
Endpreis für den Kunden abzüglich der jeweils gültigen Mehrwertsteuer – daraus ergibt sich der sogenannte Nettopreis. Davon gehen ab: Materialpreise sowie die „Gemein(en)kosten“.

Hinzu kommen Kosten – immer nur pauschal erfassbar – für den individuellen Zeitaufwand - also wenn man es für seine Kunden ernst nimmt. Für wirklich erstklassige Beratungen, professionelle Augenglasbestimmungen, Anfertigung der Brillen nach den optimalen technischen Möglichkeiten („State of the Art“) - und auch noch solchen für den umfassenden Nachservice.

Als Beispiel haben wir hier einmal Dienstleistungskosten (zum Vergleich etwa: Handwerker-Rechnungen einer Autowerkstatt - oder etwa die eines Waschmaschinen-Reparateurs) aufgeführt:

Eine Service-Stunde (Meisterstunde?) kostet dort meistens € 75,-- (oft sind aber Taktzeiten von 10 bis 15 Minuten angegeben - Arbeitspreis pro Takteinheit -, die dann eher noch über solchen Stundensätzen liegen).

Ein „staatlich geprüfter Augenoptiker“ - oder „Augenoptikermeister“ hat nach einer drei-jährigen Lehrzeit mit abschließender Gesellenprüfung und einer darauf folgenden, zwei-jährigen Praxiszeit anschließend noch eine (meist) fünf-semestrige Studienzeit hinter sich, bevor er diesen Beruf voll umfänglich ausüben - und Sie entsprechend beraten kann. Augenoptikermeister sind natürlich „abwärtskompatibel“ - für alle im Augenoptikerhandwerk vorkommenden Tätigkeiten. (Was Ihnen wiederum zu Gute kommt, wenn Sie von einer Augenoptikermeisterin - oder dem männlichen Pendant dazu - beraten und bedient werden.)

Noch ergänzend: In den oben aufgeführten Gemeinkosten sind Mieten, Investitionen, Abschreibungen, Versicherungen, Beiträge, Fortbildungskosten, Werbung und natürlich auch alle möglichen Sorten Steuern - sowie der ganze (unsichtbare) „Rattenschwanz“ der Bürokratie enthalten.

Jetzt ist es für Sie sicher leicht, sich auszumalen, an welcher Stelle und wie viel man als Unternehmer für Sie „sparen“ kann, und wie viel man Beratungsleistung (zusätzlich zum Material und der individuellen Anfertigung einer Einstärkenbrille) für € 19,95 (oder auch € 79,-- für eine Mehrstärkenbrille ) tatsächlich einrechnen kann?!

Also, am
Material lassen sich (für Sie zunächst nicht ohne weiteres absehbar) gewisse Einsparungen vornehmen (über Massenanfertigung), trotzdem jedoch keine spektakulären Mengen.

Am „wirkungsvollsten“ und
zum größten Teil geht es nur bei den Dienstleistungen und deren Kosten, also der vielerorts gerühmten „Beratungsqualität“.

Hieran können Sie nun auch den tatsächlichen Wert von irgend welchen „Nulltarifen“ erkennen.

Also kann man solche „Preise“ wohl nur in der Werbung herausstellen - und hoffen, dass der damit angelockte Mensch ins Geschäft kommt.

Das funktioniert erstaunlicherweise mehr - als man denkt.

Besonders noch, wenn man solche „Bewerbungen“ mit „Gewinnspielen“ versüsst (zur Gewinnung von Kundenadressen und aller damit verbundenen „Spielchen“!)

Oder, neuerdings mit „Gutscheinen“ - für genau so kostenlose wie „unverbindliche“ Beratungen. Diese gibt es natürlich jederzeit, ohne jegliche Terminvereinbarung - weil ja (zumindest laut Werbung) hochqualifizierte Augenoptikermeister sowohl in genügender Anzahl, wie auch unbeschäftigt, herumstehen. Und nur darauf warten, selbstverständlich kostenlos, alle nur erdenklichen Dienstleistungen aus dem Augenoptikerhandwerk für Sie für „Null“ zu erbringen.

(Und da heißt es immer, Deutschland sei eine Dienstleistungswüste?!)

Wenn es dann aber soweit ist, dass
der Kunde in spe die Schwelle zum „augenoptischen Wunderland“ überschritten hat, dann, ja dann ... .

Dann kann man ja freundlich sagen, dass es die derart beworbenen Sachen zwar gibt, aber (Originalton):

„... zzzz ..., also in Ihrem speziellen Fall - und bei Ihren Glasstärken ... zzzz ..., und Ihren Ansprüchen, ... zzzz ..., da würde ich Ihnen diese Angebotsgläser, die nicht ganz so gut sind eher nicht ... zzz ..., also ich würde Ihnen lieber empfehlen doch etwas „Besseres“ zu nehmen ...“!


Logisch! Ziel erreicht?!

Frage: Ist es von wirklichem Nutzen für Sie, wenn Ihr wichtigster Sinn - für den Gegenwert einer Mittagsmahlzeit im Restaurant - scheinbar „hergerichtet“ wird (oder es zumindest für diesen Preis erst mal angeboten oder sogar versprochen wird?!

Urteilen Sie nach dieser „preiswerten“ Aufklärung am Besten selbst.
Aber das wollten Sie sicherlich gar nicht wissen, unter dieser Rubrik sucht man ja normalerweise etwas anderes!




John Ruskin (1819 – 1900) hat einmal folgendes gesagt:

„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand
ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte,
und Menschen die sich nur am Preis orientieren,
werden die gerechte Beute solcher Machenschaften“.